5G Media2Go - Projektübersicht und Sendernetz

Exklusiv
FKT 05/2023
Distribution
5G
Forschung & Entwicklung
Seit 2015 engagiert sich der europäische Rundfunk im Rahmen der European Broadcasting Union (EBU) aktiv im 3rd Generation Partnership Project (3GPP), der globalen Standardisierungsorganisation des Mobilfunks. Ausgelöst wurde dies durch ein Study Item in der Working Group SA1 von 3GPP mit dem Titel „Enhancement for TV Services“ [1], auf das die EBU aufmerksam wurde. Das motivierte Rundfunkvertreter in Europa, unter der Führung der EBU, ihre Anforderungen an eine solche Erweiterung zu formulieren und in SA1 einzureichen. Ausgehend von diesen Requirements wurde in 3GPP eine Rundfunktechnologie spezifiziert, die in 3GPP offiziell „LTE based 5G Terrestrial Broadcast“ heißt, allerdings unter dem einfacheren Namen „5G Broadcast“ ihren Weg in die Fachöffentlichkeit fand.

Die technischen Details wurden Teil der 3GPP Releases 14, 16 und 17. Je nachdem, auf welches Feature Bezug genommen wird, ist manchmal auch von „Further evolved Multimedia Broadcast Multicast Service“ (FeMBMS) die Rede. Streng genommen ist damit nur die Variante aus Rel-14 gemeint. In der Folge wird synonym für alle Features der Begriff 5G Broadcast verwendet.

Derzeit laufen abschließende Arbeiten in 3GPP WG RAN4, deren Ziel es ist, die Nutzung des sub700 MHz Bandes, d. h. 470 – 694/698 MHz, zu ermöglichen. Dazu wurden 6, 7 und 8 MHz als mögliche Kanalbandbreiten für 5G Broad­cast definiert, so dass das Spektrum, welches für terrestrisches Fernsehen zur Verfügung steht, auch für 5G Broadcast verwendet werden kann. 

Das ursprüngliche Rundfunkengagement in 3GPP war getrieben von der Erkenntnis, dass sich mobile Endgeräte, allen voran Smartphones und Tablets, als sehr wichtige Zugangsmittel zu audiovisuellen Inhalten und Diensten etabliert hatten. Diese Bedeutung haben sie bis heute und werden sie voraussichtlich noch lange Zeit behalten. Deshalb ist es von zentraler strategischer Bedeutung für den Rundfunk, dass er mit allen seinen Angeboten dort stattfindet. Dies umfasst alle linearen und nichtlinearen Inhalte. Tatsächlich ist der Zugang zu Inhalten auf Smartphones und Tablets mittels der Apps der Rundfunkanstalten in einfacher Weise möglich. Allerdings belastet die Nutzung von Videoinhalten das zur Verfügung stehende Datenvolumen der Nutzer stark. 

--

(5 Seiten)

Exklusiv

Download
Laden Sie sich diesen geschützten Artikel als Abonnent kostenlos herunter.

  • Einloggen und Artikel kostenlos herunterladen
  • 4,50 € *

Ähnliche Beiträge