Deutsch-französische 5G-Förderung

FKT Magazin 1-2/2022
5G
Technologien & Lösungen

Mit insgesamt 17,7 Millionen Euro fördern Frankreich und Deutschland vier Projekte zu 5G-Anwendungen. Ziel ist es, mit innovativen Lösungen das europäische Ökosystem für private Netzwerke im Bereich der 5GTelekommunikation zu stärken. Bei den Projekten handelt es sich um deutsch-französische Kooperationen in beiden Ländern.

2020 hatten Frankreich und Deutschland eine verstärkte Zusammenarbeit im Bereich der 5G-Anwendungen vereinbart und im Mai 2021 einen Förderaufruf für Innovationsprojekte gestartet. Mit den vier Gewinnerprojekten werden die beteiligten 16 deutschen und 14 französischen Partner den Mehrwert von 5G in verschiedenen Anwendungsszenarien wie in der Industrie 4.0, in Gewerbegebieten oder in intelligenten Operationssälen demonstrieren. Am 19. Januar 2022 fand ein virtuelles Kick-off-Meeting statt, auf dem die deutsch-französischen Konsortien ihre Projekte vorstellten.

Das Projekt 5G-OPERA wird ein deutsch-französisches Ökosystem im Bereich der privaten 5G-Netze („Campus-Netze“) mit offenen und/oder virtualisierten Hardware- und Softwarelösungen auf der Grundlage einer offenen Architektur schaffen. Neben Testumgebungen für Industrie 4.0 in beiden Ländern unterstützt 5G-OPERA die Tests der drei ausgewählten Demonstrationsprojekte (siehe unten).

Partner: Fraunhofer IIS (GER), Fraunhofer HHI (GER), IABG (ALL), NXP (GER), Smart Systems Hub (GER), TU Berlin (GER), TU Dresden (GER), Xelera (GER), Alsatis (FR), AW2S (FR), CEA-Leti (FR), Ekinops (FR), Eurecom (FR), Kalray (FR), IRT b-com (FR), NXP (FR)

Das Projekt 5G4BP zielt darauf ab, eine europäische Lösung für Souveränität umzusetzen und offene 5G-Netze in Gewerbegebieten oder Gemeinden einzurichten, die bisher noch nicht von öffentlichen Mobilfunknetzen abgedeckt sind. Diese 5G-Netze basieren auf einer offenen Architektur.

Partner: Highstreet Technologies (GER), Xelera Technologies (GER), 6Wind (FR), Alsatis (FR), AW2S (FR), Spectronite (FR)

Das Projekt 5G OR wird die Entwicklung eines drahtlos vernetzten Operationssaals in einer privaten 5G-Netzwerkumgebung ermöglichen und besonders personalisierte und sichere minimalinvasive Eingriffe unterstützen. Der Einsatz von 5G soll so auch die Behandlungsqualität verbessern. Die interoperablen Demonstratoren werden in Kliniken in Berlin, Mannheim und Straßburg eingesetzt.

Partner: Krankenhaus Mannheim (GER), Krankenhaus der Charité in Berlin (GER), Institut Fraunhofer IPA (GER), Karl Storz (GER), Sectorcon (GER) IHU Strasbourg (FR), IRT b-com (FR), RDS (FR)

Auch das Projekt 5G FORUM bringt französische und deutsche Industrie- und Universitätsakteure zusammen, um drahtlose 5G-Lösungen für den Operationssaal zu entwickeln. Die Installation und Vernetzung wichtiger medizinischer Geräte wird einfacher und sicher gestaltet; außerdem können die Chirurgen bei Bedarf besser auf Teleunterstützung zurückgreifen. Im Ergebnis wird das Projekt die Arbeitsumgebung des Chirurgen optimieren und so auch die Patientenversorgung verbessern. Das Testen dieser Lösungen erfolgt im Universitätsklinikum Aachen. In einer zweiten Phase des Projekts wird eine ähnliche Umgebung in Grenoble implementiert.

Partner: RWTH Aachen University (GER), Surgitaix (GER), Uniklinik RWTH Aachen (GER), AMA (FR), Haventure (FR)

In Frankreich ist das Förderprogramm Teil der nationalen Förderstrategie „G und Zukunftsnetze”. In Deutschland ergänzt die Maßnahme die nationalen Aktivitäten im Bereich „5G-Campusnetze”des BMWK.

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