FH st. Pölten: Diversität und soziale Teilhabe

Zwei Projekte zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen stellt die FH st. Pölten vor.

FKT Magazin 4/2019

Zunächst eröffnete die Hochschule vom 6. bis 8. März 2019 die Ausstellung  „See it, be it! Irgendwas mit Film!“, die in Kooperation mit dem Verein FC Gloria entstand. Im Zuge der Eröffnung diskutierten namhafte Frauen aus der Branche über aktuelle Entwicklungen und Strategien bei der Integration von Frauen im Filmbereich. Rosa von Suess (Kuratorin der Ausstellung und stellvertretende Studiengangsleiterin Medientechnik), Eva Testor (Kamerafrau und Romypreisträgerin), Karin Berghammer (Produzentin und Vorstand von FC Gloria), Sarah Schützenhofer (Produktionsleiterin Sandrats Media Company) waren sich vor allem über die Bedeutung von weiblichen Vorbildern einig.

Die Diversität der Gesellschaft sollte sich auch hinter der Kamera zeigen und das Filmemachen für viele unterschiedliche  Menschen zugänglich sein. Ein faires Geschlechterverhältnis in der Film- und TV-Produktion wäre ein wichtiger Schritt, um der Perspektive von Frauen einen größeren Stellenwert in der Gesellschaft zu verschaffen.

Deshalb wird die Ausstellung in weiterer Folge auch an Schulen als Wanderausstellung vorgestellt werden. Schülerinnen  sollen durch die Präsentation von weiblichen Role-Models die gezeigten Berufe kennenlernen sowie Informationen über Filmberufe und Ausbildungsmöglichkeiten erhalten. Für interessierte Schulen besteht die Möglichkeit sich um eine Ausrichtung der Ausstellung zu bewerben.

Ein zweites aktuelles Projekt der Hochschule widmet sich der sozialen Teilhabe  im ländlichen Raum: Mit der an der FH St. Pölten entwickelten Plattform UMBRELLO soll allen Menschen ein niederschwelliger Zugang zu digitalen Informations- und Kommunikationsangeboten in Gemeinden ermöglicht werden. Die Plattform wurde kürzlich Bürgermeistern im niederösterreichischen Pielachtal vorgestellt. Mit der Region arbeitete die FH bei der Entwicklung der Plattform zusammen.

Die Plattform soll Zugang zu digitalen  Dorfdiensten bieten: Neben altersgerechter Kommunikation werden Informationen und (Online)-Aktivitäten rund um das Gemeindeleben präsentiert, interaktive Anwendungen zu Sozialer Hilfe und Telegesundheitsförderung angeboten und mit regionalen Nachrichten und Infotainment kombiniert. Die Plattform soll bestehende Dienste von Gemeindeportalen, Gesundheitszentren, Gesundheitsdiensten, Vereinen und lokalen Unternehmen einbinden und zugänglich machen.

So könnten beim betreuten Wohnen  etwa sozialmedizinische Dienste und Angehörige mit älteren Menschen über die Plattform in Kontakt treten. Durch computergestütztes, von Menschen angeleitetesTraining, könnte der Fernseher zu Fitnessübungen  motivieren. Und Experten könntenonline Fragen zu Pflege, Hygiene, Bewegung  und Ernährung beantworten.

Ältere Menschen sind mit dem Bedienen von Geräten durch die technischen Anforderungen oft überfordert.

Dies erschwert die soziale Teilnahme der Menschen an kostengünstigen und  gebrauchstauglichen Informations- und Kommunikationsdiensten. In der Entwicklung der Plattform haben die Forscher daher besonderen Wert auf die einfache Bedienung gelegt und ältere Menschen in die Gestaltung eingebunden.

Die Plattform besteht aus einem Tablet, das quasi als Fernbedienung dient,  sowie einer angeschlossenen TV-Box. Das Setup macht den Fernseher zum benutzungsfreundlichen Herzstück der videobasierten Service- und Kommunikationsplattform ohne Konfigurationsaufwand. In weiterer Folge werden nun Partner für das Umsetzen der Plattform gesucht.

Die Projekte zum Entwickeln der Plattform wurden vom österreichischen  Bundeministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im Rahmen des Programms „benefit“ gefördert. Am Projekt beteiligt sind die Departments Soziales, Gesundheit, Medien & Digitale Technologien, Medien & Wirtschaft sowie das Service- und Kompetenzzentrum für Innovatives Lehren & Lernen (SKILL) der FH St. Pölten. Projektpartnerin ist die Regionalplanungsgemeinschaft Pielachtal.

www.fhstp.ac.at

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