IP-Lichttechnik: Bessere Integration, mehr Funktionalitäten

Interview mit Paul Flemming, ARRI

Exklusiv
FKT 06/2023
IP-basierte Produktionssysteme
IP Workflows
Produkte und Lösungen
In der Lichttechnik lösen IP-Lösungen zunehmend DMX-Systeme ab, daran lässt Paul Flemming von ARRI Solutions keine Zweifel. „Der Vorteil von IP besteht darin, dass man auf alles zugreifen kann, auch auf die Leuchte. Es ist nicht mehr erforderlich, auf eine Leiter zu klettern, um ein Update durchzuführen oder um detaillierte Informationen zur Leuchte zu erhalten.“ Welche Optionen IP-basierte Lösungen hinsichtlich neuer Workflows, Service und Monitoring bieten, erläutert Paul Flemming im exklusiven Interview mit FKT.

FKT: Herr Flemming, IP-basierte Workflows eröffnen neue Möglichkeiten, erhöhen aber auch die Komplexität. Inwiefern ist dies aus Ingenieurssicht Segen und Fluch zugleich?

Paul Flemming: Aus ingenieurtechnischer Sicht erweist sich die Verwendung von IP als äußerst vorteilhaft, da es eine Standardisierung der Systeme ermöglicht. Im Broadcast-Bereich ist vieles bereits auf IP umgestellt. Die Broadcast-Ingenieure sind mit IP ebenfalls bestens vertraut und wissen, wie die Routing-Prozesse funktionieren können. Wenn wir uns das anhand des OSI-Modells bis hin zu Layer 4 betrachten, sind die Systeme im Grunde genommen recht ähnlich. 

Wir stoßen allerdings auf eine Situation, in der wir immer weniger Personal zur Verfügung haben. Wenn wir den Personalbedarf betrachten, können wir ihn in drei Gruppen einteilen. Früher hatten wir den herkömmlichen Betrieb, bei dem eine eigene Abteilung für Licht, Ton sowie Servicetechniker und Bediener/Operatoren vorhanden war. Das ist zunehmend nicht mehr der Fall, sowohl aus Kostengründen als auch aufgrund von Ressourcenknappheit. Ein Zwischenschritt besteht darin, dass ein Multi-User-System eingesetzt wird, bei dem eine Person sich um die Kameras kümmert, die RCP-Fernsteuerpulte bedient sowie für das Ein- und Ausschalten des Lichts zuständig ist. Der dritte Schritt ähnelt dem Vorgehen bei Welt N24 in Berlin. Um es salopp auszudrücken, beobachten zwei Techniker und zwei Ingenieure das System. Vermutlich wird es in diese Richtung gehen. Für die Bediener ist es wichtig, ein System zu haben, in dem sie sich wiedererkennen. Das ist äußerst wichtig.    

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(2 Seiten)

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