Moderne Objektive für die Film- und Fernsehproduktion werden üblicherweise durch Physiker und Optik-Ingenieure spezifiziert und entwickelt, jedoch von Kameraleuten benutzt, die sich selbst eher als Gestalter sehen, denn als Techniker. Notwendig ist daher eine Verständigung über die Anforderungen an die Objektive auf Seiten der Kameraleute und die Konsequenzen für deren Entwicklung auf Seiten der Ingenieure. In diesem Artikel werden die Ergebnisse einer internationalen Studie vorgestellt, an der sich 442 Kameraleute beteiligten: Welche Anforderungen stellen sie an die Objektive bei bestimmten Aufnahmebedingungen. Besonderes Augenmerk wurde auf die aktuelle Entwicklung der digitalen Kameras für 4K/8K bzw. UHD gelegt. Durchgeführt wurde die Studie durch das Studienzentrum für Filmtechnologie der Hochschule für Fernsehen und Film, dessen Gründungsdirektor der Autor ist.
Ausgangssituation
Vom Beginn der Filmgeschichte Ende des 19. Jahrhunderts bis heute ist das Objektiv unbestritten eines der wichtigsten Gestaltungsmittel in der Film- und Fernsehproduktion: Mit dem Objektiv werden Bilder gestaltet, die die Szenerie nicht nur neutral abbilden, sondern auch das Publikum emotional berühren und fesseln. Objektive werden auch dazu eingesetzt, einer Szene oder einem ganzen Film einen bestimmten „Look“ zu verleihen. Das ist die Perspektive der Gestalter – aber auch der Produzenten, die ein möglichst großes Publikum erreichen wollen. Mit der Substituierung des Filmmaterials durch elektronische Sensoren müssen Objektive jedoch neuen technologischen Rahmenbedingungen entsprechen.
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