Mit neuen Fachbesucher-Services und einem noch stärkeren Konferenzangebot geht die Prolight + Sound ins Jubiläumsjahr: Seit 25 Jahren rückt die Fachmesse Neuerungen der Entertainment-Technology-Industrie ins Zentrum. Vom 31. März bis 3. April 2020 präsentiert sich die Veranstaltung als eigenständige Branchenplattform komplett auf dem Westgelände der Messe Frankfurt. FKT sprach mit Mira Wölfel, Leiterin der Prolight + Sound, über die Details.
Frau Wölfel, die Prolight + Sound geht 2020 mit einem „Future Hub“ in ihre nächste Runde. Welche Bereiche umfasst die neue Sonderschaufläche?
Der Future Hub bündelt Themen rund um Start-up-Präsentation, Recruiting und Karriereplanung. In der „Start-up Area“ stellen Firmen, die weniger als fünf Jahre am Markt sind, zu besonders günstigen Bedingungen aus. Der „Campus powered by VPLT“ bildet eine optimale Präsentationsfläche für Hochschulen, Universitäten und Akademien. Das „Career Center“ führt Fachkräfte auf Jobsuche mit Unternehmen zusammen – zudem können sich Besucher per Touch-Panels über offene Stellen in der Event-Branche informieren. Nicht zuletzt bietet die „Networking Lounge“ im Herzen des Future Hub einen Ort zum Entspannen, Kontakte knüpfen und Fachsimpeln. Das gesamte Areal steht im Geiste des „Green Event“-Trends: Es entsteht unter Verwendung ressourcenschonender Materialien und wird mit Öko-Strom gespeist.
Welches Ziel verfolgen Sie damit?
Wir schaffen mit dem Future Hub eine zentrale Plattform für Inhalte, die für junge Unternehmen und Professionals von besonderer Bedeutung sind. Gleichzeitig möchten wir der Gründerszene im Event-Bereich eine Heimat bieten und die Messeteilnahme für Newcomer am Markt erschwinglich machen. Auf diese Weise fördern wir den interdisziplinären Austausch zwischen jungen, kreativen Köpfen. Nicht zuletzt stellen wir Aufmerksamkeit für umweltbewusstes Handeln in der Veranstaltungsindustrie her. Klar ist, dass der Future Hub mit seinem nachhaltig ausgerichteten Standbau nur ein kleiner Schritt ist – aber er zeigt, was möglich ist und stößt einen Prozess an, den wir als verantwortungsbewusstes Unternehmen weiter begleiten möchten.
Zum 25-jährigen Jubiläum haben Sie zudem das Konferenzangebot ausgebaut. Was erwartet die Fachbesucher in Frankfurt?
Zwei grundsätzliche Überlegungen stehen bei der Neuausrichtung des Rahmenprogramms im Vordergrund. Erstens: Wir rücken die Seminarinhalte näher ans Messegeschehen heran. Direkt in den Hallen gibt es Vortragsbühnen mit den Themenschwerpunkten Audio und Beschallung (Halle 8.0), Medientechnik, Event-Sicherheit und Nachwuchsförderung (Halle 11.0) sowie Theater und Licht (Halle 12).
Zweitens: Wir knüpfen neue Partnerschaften und erweitern somit das inhaltliche Spektrum. Erstmals kooperiert die Prolight + Sound zum Beispiel mit der International Trade Association for Suppliers of Broadcast and Media Technology (IABM). Die IABM unterstützt das Rahmenprogramm mit einer Vortragsreihe rund um innovative AV- und Rundfunk-Anwendungen. Darüber organisiert der Verband gemeinsam mit der Messe Frankfurt ein spezielles Areal, auf dem IABM-Mitglieder sowie weitere Unternehmen im Broadcast- und Medientechnik-Bereich zum Sonderpreis an Komplettständen ausstellen können, und unterstützt zudem die Besucherakquise. Auf diese Weise möchten wir dem Branchensegment ein höheres Gewicht auf der Veranstaltung geben.
Welche weiteren Neuerungen planen Sie?
Eine ganz wesentliche Optimierung ist die neue Hallenaufteilung: Unternehmen der audiovisuellen Medientechnik ziehen von Halle 4.0 in Halle 11.0. Somit findet die gesamte Veranstaltung auf dem Westgelände der Messe Frankfurt statt, was zu kurzen Wegen führt. Zudem organisieren wir für Besucher erstmals Guided Tours zu unterschiedlichen Themenfeldern, sodass sie die für sie besonders relevanten Aussteller in gebündelter Form besuchen können. Darüber hinaus gehen viele der zuletzt erfolgreich etablierten Formaten in eine neue Runde: Darunter das „Immersive Technology Forum“, das Trends zu Virtual- und Augmented Reality, 3D- und Spatial Sound sowie Holographie und 3D-Mapping beleuchtet, die „International Event Safety Conference“ I-ESC mit Fokus auf Veranstaltungssicherheit sowie der „Audio Makers Sqaure“, ein Sonderareal für die internationale DIY-Szene.
Welchen Branchentrends rücken in diesem Jahr in den Fokus?
Der Wandel hin zu IP-basierter Übertragungstechnik und Cloud-basierten Workflows hat die Branche fest im Griff. Aktuell gibt es eine immer komplexer werdende Landschaft konkurrierender Standards, die selbst bei erfahrenen Branchenexperten zu einem hohen Weiterbildungsbedarf führt. Diese Inhalte stehen im Mittelpunkt der Expertenreferate der IABM auf der Prolight + Sound – darüber hinaus bieten wir beispielsweise Zertifizierungskurse für DANTE-Umgebungen an.
Ein weiterer Branchentrend, der die Veranstaltungs- und Medientechnik gleichermaßen prägt, betrifft objektbasierte Audio-Anwendungen. Nicht nur in den Ausstellungshallen und beim Immersive Technology Forum erfahren Besucher mehr über innovative Lösungen auf diesem Gebiet, sondern auch in mehreren Demo-Räumen: Hier präsentieren Key-Player der Branche ihre Immersive-Sound-Lösungen in Aktion.
Eine Einschätzung zum Schluss: Worauf sind Sie besonders gespannt?
Ich freue mich zum Beispiel auf die zahlreichen Award-Verleihungen, darunter der „Sinus – System Integration Award“, der Spitzenleistungen im Bereich der AV-Medientechnik prämiert. Ebenso natürlich auf spektakuläre technische Innovationen, die die Aussteller der Prolight + Sound präsentieren – und natürlich darauf, mit unseren Partnern auf 25 Jahre Prolight + Sound anzustoßen, denn die Veranstaltung wird 2020 tatsächlich bereits ein Vierteljahrhundert alt. Frau Wölfel, vielen Dank für das Gespräch.