Was die moderne Medienwelt von Workstations verlangt

FKT Magazin 1-2/2018

Kaum eine Branche ist traditionell so schnelllebig wie die Medien- und Unterhaltungsbranche. Der zunehmende Wettbewerb verschärft das Tempo nun weiter. Um kreative Köpfe in diesem Umfeld optimal zu unterstützen, müssen ihre Workstations zahlreiche Anforderungen erfüllen.

Ist die Medien- und Unterhaltungsbranche schon von jeher schnelllebig und innovativ, steigt der Agilitätsdruck auf ihre Unternehmen weiter an. Der immer stärker werdende Wettbewerb erfordert von ihnen noch effizientere Prozesse, weiter verkürzte Markteinführungszeiten und noch schnellere Reaktionen auf Kundenwünsche. Gleichzeitig steigt der Kostendruck, während bei den Qualitätsstandards keinerlei Abstriche gemacht werden dürfen. Davon sind als allererstes die kreativen Köpfe betroffen, die die Medieninhalte entwickeln und produzieren. An ihre zentralen Hardware-Instrumente – die Workstations – ergeben sich daraus vielfältige Anforderungen. Die wichtigsten davon:

Anwendungen individuell unterstützen

Content-Entwickler und -Designer nutzen unterschiedlichste Video-, Audio-, Animations- oder Compositing-Anwendungen von Herstellern wie Adobe, Avid oder Sony. Derartige Applikationen stellen nicht nur generell äußerst hohe, sondern auch individuell sehr spezifische Anforderungen an die Hardware.

Um den Kreativ-Professionals bei ihrer Arbeit maximale Produktivität zu ermöglichen, sollten ihre Workstations in der Lage sein, das Potenzial der Anwendungen voll auszuschöpfen. Das können sie aber nur, wenn ihre Ressourcen optimal für die konkreten Applikationen ausgelegt und dafür abgestimmt sind. Gewährleisten lässt sich dies am besten mit ISV-Zertifizierungen. Dabei testet der Hersteller der Workstation in enger Abstimmung mit dem Hersteller der Anwendung die Zusammenarbeit der Software mit Systemkomponenten wie den Grafikbeschleunigern. Erfüllt die Workstation die nötigen Anforderungen, wird sie vom Softwarehersteller für seine Applikation zertifiziert.

Optimale Konfiguration ermöglichen

Durch die gezielte Konfiguration der Workstation lässt sich die Leistung einer Applikation weiter optimieren. Für größtmögliche Effizienz kann eine Workstation sorgen, wenn sie diese Konfiguration selbstständig durchführt. Das lässt sich erreichen, wenn auf der Workstation die Konfigurationsprofile sämtlicher ISV-zertifizierter Applikationen hinterlegt sind und sie mit einer intelligenten Software ausgestattet ist, die diese Anwendungen erkennt. Startet ein Mediendesigner eine Video- oder Audio-Applikation, kann die Workstation dann automatisch die Treiber und Einstellungen der Grafikkarte so verändern, dass sie für diese spezifische Anwendung die optimale Leistung bringt.

Virtual Reality nutzen

Virtual Reality (VR) bieten Medienunternehmen zahlreiche neue Möglichkeiten, die sich längst nicht auf den Gamingbereich beschränken. Ganz im Gegenteil, sie eröffnet ihnen auch ganz neue Tätigkeitsgebiete: von Inhalten für das Schulungs-, Bildungs- oder Museumswesen bis hin zu Produktpräsentation oder komplexen Bauanleitungen für die Wirtschaft.

Die Produktion der VR-Inhalte stellt an die Workstations und vor allem an ihre Grafikressourcen aber ganz besondere Anforderungen. Maximale Sicherheit haben Medienunternehmen, wenn sie sich für Modelle entscheiden, die vom Hersteller explizit als VR-fähig gekennzeichnet sind. Dann weisen sie Minimalkonfigurationen auf, die eine optimale VR-Performance gewährleisten, und wurden Leistungstests unterzogen, die auf Kriterien von VR-Brillen-Herstellern, ISVs und Benchmarks basieren. Dadurch ist sichergestellt, dass ihre Rechen-, Speicher- und Grafikressourcen die nötigen Anforderungen erfüllen und ideal aufeinander abgestimmt sind.

Mobilität fördern

Ein weiterer Garant für schnellere und effizientere Prozesse ist die Flexibilisierung der Arbeitsumgebung von Medienschaffenden. Sie müssen auch orts- und zeitunabhängig produktiv sein können – sei es unterwegs, direkt am Set oder zuhause im Home Office.

Dazu benötigen sie Workstations, die in mobilen Formfaktoren zur Verfügung stehen. Die fortgeschrittene Technologie ermöglicht es inzwischen, mobile Workstations mit derselben Leistungsfähigkeit auszustatten wie ihre stationären Pendants und sie mit Displays zu versehen, die auch an Sets im Freien oder in Studiohallen eine optimale Darstellung ermöglichen.

Verteilte Teams verbinden

Die Produktion von Medieninhalten wird immer mehr zur Teamarbeit. So beschäftigen beispielsweise Visual-Effects-Studios für ihre Projekte häufig kreative Köpfe aus aller Welt. Um dabei für reibungslose Abläufe zu sorgen, sollten die Anwendungen und Daten allen Beteiligten gleichzeitig zur Verfügung stehen.

Dies lässt sich durch zentralisierte Workstations im Rechenzentrum eines Unternehmens gewährleisten. Sämtliche Mitglieder eines Teams können dann zu jeder Zeit, an jedem Ort und mit jedem beliebigen stationären oder mobilen Arbeitsplatz auf die gemeinsamen Projekte zugreifen. Ist eine sichere VPN-Verbindung vorhanden, genügt ein Link auf der Webseite, um die Teammitglieder an die Anwendungen anzubinden. Alle Beteiligten arbeiten dann so, als ob eine Workstation direkt bei ihnen auf dem Schreibtisch stünde.

Durchgängigen Datenfluss begünstigen

Die gestiegenen Anforderungen an Effizienz und Geschwindigkeit enden natürlich nicht bei den Workstations, sondern bestehen für die weiteren zentralen Hardwarekomponenten von Medienunternehmen fort – sei es beim 3D-Rendering, bei der Formattranscodierung von Videos auf Servern oder bei der Bereitstellung der Inhalte in On-Demand-Netzwerken. Für die Workstations heißt das: Sie müssen in optimal abgestimmte End-to-End-Architekturen eingebunden werden, in denen sie ideal mit Servern, Storage- und Netzwerkkomponenten interagieren können. Nur dann lässt sich ein reibungsloser Datenfluss von der Herstellung der Medieninhalte bis zu ihrer Auslieferung sicherstellen.

Aber nicht nur an die Workstations selbst, sondern auch an ihren Anbieter steigen die Anforderungen. Er muss einen stabilen Betrieb der Geräte gewährleisten können, denn das ist die Grundvoraussetzung für hohe Produktivität. Die modernsten Komponenten und Features sind nur die Hälfte wert, wenn sie nicht zuverlässig konstant verfügbar sind. Deshalb sollte der Anbieter ergänzend zu seinen Workstations Support-Services bereitstellen, die Ausfälle minimieren. Dazu zählen etwa ein Rund-um-die-Uhr-Zugang zu Hardware- und Softwareexperten des Anbieters oder unverzügliche Vor-Ort-Reparaturen nach vorhergehender Ferndiagnose. Idealerweise werden die Workstations vom Anbieter proaktiv überwacht und es kommt dabei eine automatisierte Fehlererkennung zum Einsatz. Dann lassen sich Probleme bereits erkennen, wenn sie sich anbahnen und können beseitigt werden, noch bevor sie zu einem Ausfall führen.

Ähnliche Beiträge