Studie: Twitter-Nutzer suchen schnellen Zugang zu glaubwürdigen Video-Inhalten

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Twitter-Nutzer suchen den schnellen Zugang zu glaubwürdigen Videoinhalten, belegt eine aktuelle Studie von Sony. Interessant dabei ist, dass der Anteil der Videos, die von den Nutzern selbst erstellt wurde (UGC - User Generated Content), vergleichsweise höher ist als der aus offiziellen Nachrichtenquellen.

Mehr als 75 Millionen Menschen in Europa nutzen Twitter als Nachrichtenkanal. Noch bevor Twitter selbst zum Nachrichtenthema geworden ist, hat Sony untersucht, was Video-Nachrichten auf Twitter erfolgreich macht. Als Ergebnis nennt die Studie vier Faktoren, die die Reichweite dieser Videos auf dieser Plattform beeinflussen. Die Rückschlüsse auf den Medienkonsum sind auch für Rundfunksender und Nachrichtenproduktionen interessant.
 
Die Studie, die eine signifikante Stichprobe von Online-Nachrichtenvideos in ganz Europa untersuchte, stellt einige wichtige Hypothesen darüber auf, was Content-Provider und -Kreatoren machen müssen, um ein höheres Engagement bei produzierten Nachrichtenvideos zu erzielen. Dabei spielt auch die wachsende Zahl an Cloud-Technologien eine wichtige Rolle und damit die Möglichkeiten, Arbeitsprozesse effizientester und agiler zu gestalten.  

Sony hat die Ergebnisse der Auswertung in vier Hauptkategorien unterteilt, die jeweils die Merkmale des modernen Videokonsums darstellen: 

Ursprung von Inhalten:

  • UGC (User Generated Content) hatte mit 39 Prozent einen größeren Anteil an den Ergebnissen als Inhalte, die von traditionellen Nachrichtenproduzenten wie Agenturen und Nachrichtensender (30 Prozent) stammen. Dies zeigt, dass UGC ein wichtiger Faktor für das Engagement ist, den Medienunternehmen nicht ignorieren können. 
  • Knapp die Hälfte der untersuchten Videonachrichten (48 Prozent), die auf Twitter geteilt wurden, stammen aus ‘offiziellen’ Quellen ‘traditioneller’ Rundfunkanstalten und Medienhäuser.  Dies lässt den Schluss zu, dass Menschen auf der schnellen Suche nach glaubwürdigen und hochwertigen Inhalten auf diese Quellen zurückgreifen. Diese Medien müssen sich das Rampenlicht aber mit anderen Quellen teilen, etwa mit Regierungsstellen, zu denen die Menschen dank der sozialen Medien einen direkteren Zugang haben. 

Teilen von Inhalten:  
Die Anzahl der Follower eines Twitter-Users entscheidet nicht darüber, ob Nachrichten mit hohem Engagement geteilt werden oder nicht. Diese Followerzahl von Accounts, die High-Engagement-Content geteilt haben reichte von 95 bis 54,4 Millionen. Das heißt: Engagement ist keine Frage von Reichweite eines Accounts.  
Nachrichtensender sollten daher nicht davor zurückschrecken, Inhalte von Twitter-Konten mit relativ geringer Zahl an Followern zu teilen, etwa mit Hilfe einer Cloud-basierten Technologie, die eine plattformübergreifende Verbreitung möglich macht. 

Produktion von Inhalten:  

  • 37 Prozent der Videos oder des Audiomaterials wurden vor dem Veröffentlichen und Teilen nicht bearbeitet. 
  • Ein weiteres beliebtes Genre waren alte Videos, die wieder veröffentlicht wurden, weil sie die Stimmung des Augenblicks einfingen. 

Zweck:  

  • Fast die Hälfte (47 Prozent) der Videos mit hohem Engagement hatten eines oder mehrere der folgenden Kriterien gemeinsam: Sie ließen zu Tränen rührende Momente nacherleben, setzten sich kritischer mit einem bestimmten Nachrichtenereignis auseinander, indem sie aufzeigten, was von wem gesagt wurde und oder sie gaben den Ereignissen durch die einzigartige und nachvollziehbare Perspektive von Menschen einen Sinn. 
  • Produktion in der Cloud 

Ausgehend von diesen Kategorien formuliert die Sony Studie drei strategische Empfehlungen, die Nachrichtensender und Produktionsfirmen dabei helfen sollen, ihre Inhalte neu zu gestalten, um der veränderten Nachfrage gerecht zu werden:  

  1. Unternehmen müssen die Erstellung von Inhalten als Ökosystem betrachten und dessen Wert kritisch bewerten und die hierfür notwendigen Prozesse auf den Prüfstand stellen. Sei es der Zugang und die Möglichkeit, qualitativ hochwertiges Live- oder Archivmaterial zu liefern, oder die Notwendigkeit, menschliche Geschichten aus verschiedenen Quellen zusammenzutragen. 
  2. Unternehmen müssen in Arbeitsprozesse investieren, die den Erwerb und die Rückerstattung von UGC und Nachrichtenquellen vor Ort beschleunigt. Das gibt Nachrichtensendern und Produktionsfirmen die Chance, Geschichten aus verschiedenen Perspektiven und mit maximaler Agilität zu erzählen.  
  3. Unternehmen müssen die erstellten Inhalte gleich nach Veröffentlichung anbieten, sodass sie leicht geteilt werden können. Nachrichtensender und Produktionsfirmen sollten sicherstellen, dass sie dem Publikum die Wiederverwendung von Material leicht ermöglichen, solange es sich um ein beliebtes und berichtenswertes Thema handelt. 

Cloud-basierte Angebote für Produktions-Workflows lassen dies für eine Reihe von skalierten Produktionen Wirklichkeit werden. Cloud-Lösungen (End-to-End oder hybrid) verbessern das Angebot von Medienhäusern und Rundfunk und helfen, das Potenzial von Produktionsworkflows in vielerlei Hinsicht zu maximieren. Die Creators' Cloud von Sony greift beispielsweise auf reichhaltige Cloud- und KI-Ressourcen zurück und sorgt so für die effiziente Bereitstellung und Verteilung von Video-Inhalten in den optimalen Formaten für verschiedene Vertriebsformen. 

Über die Studie 

Mithilfe von Suchmaschinen- und Social-Media-Analysen wurden die populärsten Nachrichten des Jahres 2022 in acht europäischen Märkten ermittelt: Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien, Polen, Dänemark und Schweden. Die Videos mit dem höchsten Engagement, die auf Twitter zu jeder Nachricht geteilt wurden, wurden mit Hilfe von Social-Listening-Software identifiziert, bevor sie von einem Forschungsteam analysiert wurden. Die Videos wurden analysiert, um Gemeinsamkeiten in Bezug auf die Quelle, die Länge, die Art und Weise, wie der Inhalt aufgenommen wurde, und das Ausmaß, in dem der Inhalt durch Grafiken, Bearbeitungen oder Kommentare ergänzt wurde, zu finden. 

https://pro.sony/

 

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